Prüfung der chemischen Beständigkeit von Traglagen unter Praxisbedingungen

Symposium: Weichstoff-Kompensatoren, 14. Oktober 1997
TÜV – Anlagen und Umwelt

Untersuchte Materialien

Probe Nr.

Material-bezeichnung

Materialbeschreibung

1

Fluortex 2

Glasgewebe mit

Fluorgummibeschichtung

2

Thermoflon 1/4

Glasgewebe mit kaschierter PTFE-Folie

3

Thermoflon 1/2

Glasgewebe mit kaschierter PTFE-Folie

Temperaturbeständigkeit

  • Lagerung bei 230 °C insgesamt 29 Tage und 6 Stunden
  • Streifenzugversuch nach der Temperaturlagerung
  • an Nullproben und an bei Temperatur gelagerten Proben nach DIN 35 857 Teil 1
Versuchsparameter: Probenbreite 50 mm
  Probenlänge 400 mm
  freie Einspannlänge 150 mm
  Prüfgeschwindigkeit 50 mm/min

Temperaturbeständigkeit

Ergebnisse im Streifen-Zugversuch (T: bei Temperatur gelagerte Proben):

Probe Nr.

Höchstzugkraft

[N]

Mittel-wert
[N]

Veränderung [%]

1

6006, 4800, 4628, 5069, 5329

5167

– 21,4 %

1 T

3497, 3190, 4296, 4764, 4552

4060

2

5852, 6287, 4741, 5622, 5345

5570

– 8,6 %

2 T

5304, 4598, 4974, 5089, 5489

5091

3

7245, 6963, 7752, 6932, 7921

7363

– 52,3 %

3 T

3241, 3878, 3356, 2972, 4116

3513

Aufgrund der Meßwertschwankungen der Einzelwerte  wurde der Festigkeitsabfall bei Probe 3 toleriert.
Forderung nach der Güterichtlinie RAL-GZ 719: (maximal  zulässiger Festigkeitsabfall von 50%).

Chemische Beständigkeit

  • Anwendung des Kompensators in  Rauchgasentschwefelungsanlagen
  • Praxisgerechte Simulation durch Beaufschlagung mit  feuchtem Schwefeldioxid unter Temperatur
  • Einbau des Kompensatoraufbaus in eine Prüf­kammer aus  rostfreiem Stahl
  • Beaufschlagung der Prüfkammer 28 Tage lang mit feuchtem  Schwefeldioxid
  • Zusätzliche Temperaturlagerung der gesamten Prüfkammer  mit den eingebauten Kompensatorlagen in einem  Wärmeschrank
  • Chemische Beständigkeit
  • Zeitliche Entwicklung der Emissionen aus  Müllverbrennungsanlagen

  nach Vogg, H.: Von der Schadstoffquelle zur Schadstoffsenke –  neue Konzepte der Müllverbrennung,
Chem.-Ing.-Tech. 60 (1988) 4, S. 247-255

60er Jahre

Grobenstaubung (Zyklon)

   

70er Jahre

Feinentstaubung (Elektrofilter)

   

80er Jahre

Feinentstaubung und chemische

Verfahren

   

90er Jahre

Feinentstaubung und chemische Hochleistungsverfahren (Rauchgasreinigung)

Chemische Beständigkeit

Zeitliche Entwicklung der Emissionen aus  Müllverbrennungsanlagen

nach Vogg, H.: Von der Schadstoffquelle zur Schadstoffsenke – neue Konzepte der Müllverbrennung,
Chem.-Ing.-Tech. 60 (1988) 4, S. 247-255

Emissionen in mg/m³N

Medium

60er Jahre

70er Jahre

80er Jahre

90er Jahre

Staub

500

100

50

10

HCl

1000

1000

100

5

SO2

500

500

200

50

Nox

300

300

300

100

CO

1000

500

100

10

Cd

0,5

0,2

0,1

0,02

Hg

0,5

0,5

0,2

0,05

 

Chemische Beständigkeit 

 Versuchsparameter:   

  • SO2-Konzentration 1025 vpm
  • relative Luftfeuchte 20%
  • Temperatur 80 °C
  • seitliche Einströmung von 100 ml/min SO2

Chemische Beständigkeit

Streifenzugversuch nach chemischer Beanspruchung an  Nullproben und an den ausgebauten Proben nach DIN 35 857 Teil 1

Versuchsparameter:  Probenbreite 50 mm
  Probenlänge 400 mm
  freie Einspannlänge 150 mm
  Prüfgeschwindigkeit 50 mm/min

Chemische Beständigkeit

Ergebnisse (C: chemisch beanspruchte Proben):

Probe Nr.

Höchstzugkraft

[N]

Mittel-wert

[N]

Veränderung [%]

2

5852, 6287, 4741, 5622, 5345

5570

+ 9,0 %

2 C

6021, 6144, 6021, 6124, 6036

6069

3

7245, 6963, 7752, 6932, 7921

7363

+ 1,8 %

3 C

7649, 6769, 7368, 7864, 7839

7498

Forderung nach der Güterichtlinie RAL-GZ 719: (maximal  zulässiger Festigkeitsabfall von 50%).

Es ergab sich sogar eine Festigkeitszunahme der Traglagen.